„ …Antje Weithaas nimmt erst in den vergangenen Jahren langsam den Platz ein, der ihr als einer der größten lebenden Geigerinnen gebührt.“ (Berliner Zeitung)
Ihr Charisma und ihre Bühnenpräsenz fesseln, ohne sich je vor das Werk zu drängen: Unprätentiös und immer der Musik den Vortritt lassend, durchdringt Antje Weithaas jedes Detail im Notentext mit einer zwingenden musikalischen Intelligenz und einer beispiellosen technischen Souveränität. Ihr weitgefächertes Konzertrepertoire beinhaltet neben den großen Konzerten Mozarts, Beethovens und Schumanns und neuen Werken wie Jörg Widmanns Violinkonzert auch Klassiker der Moderne wie Schostakowitsch, Prokofjew und Gubaidulina sowie selten gespielte Violinkonzerte wie die von Hartmann und Schoeck.
Als Solistin hat Antje Weithaas bereits mit Klangkörpern wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, den großen deutschen Radio-Orchestern sowie internationalen Spitzenorchestern wie Los Angeles Philharmonic, San Francisco Symphony, Philharmonia Orchestra, BBC Symphony und den führenden Orchestern der Niederlande, Skandinaviens und Asiens gearbeitet. Zu ihren Partnern am Dirigentenpult zählten dabei Künstler wie Vladimir Ashkenazy, Sir Neville Marriner, Marc Albrecht, Yakov Kreizberg, Sakari Oramo und Carlos Kalmar.
Höhepunkte der Spielzeit 2015/16 sind Antje Weithaas‘ Auftritte als Solistin mit dem Orchester des Theaters La Fenice Venedig unter Antonello Manacorda (Brahms) sowie mit Beethovens Violinkonzert mit der Dresdner Philharmonie unter Dmitrij Kitajenko und in ihrer eigenen Einstudierung mit dem MDR Leipzig. Mit der Camerata Bern stehen Aufführungen von Brahms‘ Violinkonzert, diverse Auswärtskonzerte sowie eine Südamerika-Tournee an. Als künstlerische Leiterin des Kammerorchesters ist sie seit der Saison 2009/10 für dessen musikalisches Profil verantwortlich und leitet vom Pult der Konzertmeisterin aus sogar großformatige Werke wie beispielsweise die Sinfonien Beethovens.
Einen Schwerpunkt ihrer kammermusikalischen Arbeit bildet für Antje Weithaas weiterhin das Arcanto Quartett mit Daniel Sepec, Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras. Die Musiker waren unter anderem in der Carnegie Hall New York, im Théâtre du Châtelet und der Cité de la musique Paris, in der Philharmonie Berlin sowie im Konzerthaus Wien zu hören und in Israel, Japan und Nordamerika auf Tournee. Beim Label Harmonia Mundi erschienen CDs mit Werken von Bartók, Brahms, Ravel, Dutilleux, Debussy, Schubert und Mozart.
Nachdem Antje Weithaas in früheren Jahren vor allem mit kammermusikalischen CDs begeisterte, legte sie 2013 mit ihrer Aufnahme der Violinkonzerte von Beethoven und Berg mit dem Stavanger Symphony Orchestra unter Steven Sloane (CAvi-music) eine Referenzaufnahme vor. Begeisterte Reaktionen gibt es auch schon auf die erste CD aus Antje Weithaas‘ neuem Projekt für CAvi: der Gesamteinspielung der Solosonaten und -partiten von Johann Sebastian Bach und der Solosonaten von Eugène Ysaÿe. Das Label cpo veröffentlichte jüngst den zweiten Teil ihrer Gesamteinspielung von Max Bruchs Werken für Violine und Orchester mit der NDR Radiophilharmonie unter Hermann Bäumer. Mit der Camerata Bern erschienen bisher Aufnahmen von Werken Mendelssohns und Beethovens.
Mit viereinhalb Jahren begann Antje Weithaas mit dem Geigenspiel. Sie studierte später an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin bei Professor Werner Scholz. 1987 gewann sie den Kreisler-Wettbewerb in Graz, 1988 den Bach-Wettbewerb in Leipzig und 1991 den Internationalen Joseph-Joachim-Violin-Wettbewerb in Hannover. Einige Jahre lehrte sie als Professorin an der Berliner Universität der Künste; 2004 wechselte sie an die Hochschule für Musik "Hanns Eisler". Seitdem ist sie zu einer Violinpädagogin von Weltrang geworden. Antje Weithaas spielt ein Instrument von Peter Greiner aus dem Jahr 2001.