Oberlinrede

Persönlichkeiten beziehen Positionen zu aktuellen Themen in der Oberlinkirche

Einmal im Jahr – traditionell um den Reformationstag am 31. Oktober – laden wir Unterstützer unseres Hauses zur Oberlinrede ein. Seit 2012 kommen geladene Gäste in der Oberlinkriche zusammen, wenn Persönlichkeiten aus dem gesellschaftlichen und kulturellen Leben sowie aus Politik und Wirtschaft vor der Kanzel Position zu bestimmten aktuellen Themen beziehen. Diese können in Bezug zum Oberlinhaus und aktuellen Geschehen stehen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Dialog und des gedanklichen Austausches mit dem Redner oder der Rednerin – und natürlich der anwesenden Gäste untereinander. Ziel ist es, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke aufzubauen. Zudem möchten wir auf gesellschaftlich relevante Themen aufmerksam machen.

Den Anfang machte 2012 Matthias Platzeck, damals Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Seither haben uns zahlreiche Persönlichkeiten mit Ihrem Redebeitrag unterstützt. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2017.

Save the Date: 09.11.2023

Die nächste Oberlinrede findet statt – am Donnerstag, 09.11.2023. Der Redner oder die Rednerin wird noch bekanntgegeben. Das Programm folgt in Kürze. Wir freuen uns darauf, bald zu dieser besonderen Veranstaltung einzuladen!

Oberlinrede 2022

"Wir können das Eis noch retten, künftige Generationen nicht mehr"

Polarforscher Markus Rex richtete eindrückliche Worte an gebanntes Publikum

Nirgendwo ist die globale Klimaerwärmung so weit fortgeschritten und so sichtbar wie am Nordpol. „In der Arktis läuft der Klimawandel etwa 4-mal schneller ab als im Rest der Welt. Von der Arktis geht der Klimawandel aus und von dort beeinflusst er massiv Wetter und Klima in unseren Breiten“, so Dr. Markus Rex. Am 15.11.2022 hielt der Polarforscher die traditionelle Oberlinrede und schilderte eindrücklich die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels. 

Denn wo einst noch weiße Schneekappen einen Großteil der Sonnenenergie zurückstrahlten, verwandelt sich die weiße Eisoberfläche zunehmend in dunkle Ozeane, die mehr Wärme aufnehmen. Seit 3 Jahrzehnten reist Rex in die Arktis und beobachtet diese Prozesse. Wo noch in den 1990er-Jahren nur Schnee und Eis herrschte, „plätschert mir heute zur gleichen Jahreszeit das flüssige Wasser vor den Füßen“, berichtete er. 

Der Potsdamer Universitätsprofessor betonte: „Wenn wir die Erwärmung stoppen, können wir das Eis noch retten. Künftige Generationen können das nicht mehr.“ Sehr viel ambitionierter müsse sich die gesellschaftliche Mehrheit für den Klimaschutz einsetzen. Auf staatlicher Ebene brauche es Rahmenbedingungen, damit der Klimaschutz auch der wirtschaftlich erfolgreiche Weg werde. Zudem seien eine langfristige Bepreisung von Treibhausgas-Emissionen und moderne CO2-Speicher-Technologien notwendig. „Lassen Sie uns kraftvoll gemeinsam die nächsten Schritte gehen“, appellierte Rex, bevor er sich mit Pfarrer Dr. Matthias Fichtmüller zu Themen wie Vertrauen, Verantwortung, Grenzerfahrungen und dem Eingebundensein in die Schöpfung austauschte. 

Ich stehe hier und kann nicht anders!

Martin Luther, Augustinermönch, Theologieprofessor – und Reformator

In Anlehnung an dieses Luther-Zitat, entstand im Oberlinhaus 2012 die Idee der Oberlinrede. Als Martin Luther diese Worte dem Kaiser auf dem Reichstag in Worms 1521 entgegenhielt, ahnte er noch nicht, wie die Entstehung der reformatorischen Kirche das Gesicht der Welt verändern würde. Es war die Klarheit seiner Position, die den Reformer bestimmte und schließlich diesen Satz in die Geschichtsbücher brachte.

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Stefanie Hahn

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